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Als heute vor 148 Jahren erstmals Wilhelm Buschs »Max und Moritz« erschien, erblickte eine literarische Doppelspitze das Licht der Welt, die sich außerordentlich gut verkaufte. Überhaupt schlachtete die Kunst diese Erfindung der Politik - es gab sie bereits vor Beginn der Zeitrechnung in römischen Ämtern - grandios aus. Denken wir nur an die Wildecker Herzbuben, Hauff und Henkler, das doppelte Lottchen oder Paul und Paula. Wo immer die Politik das Modell jetzt recycelt, gibt es Probleme: Mann und Frau sollen vertreten sein, Ost und West, Alt und Jung, Real und Versponnen, Fleischesser und Veganer, Schlipsträger und Strickliesel. Nicht haben will man jene, die Ärger machen: Promovierte, Pfarrer, Ex-Ministerpräsidenten. Keine einfachen Vorgaben. Aber man muss ja nicht am Doppel hängen wie die Hühner an den Brotstrippen von Max und Moritz. Selbst in grauer Vorzeit gab es die Dreier- oder gar Fünfzehnerspitze. Der Achter ist also ganz und gar nicht der letzte Streich aus der Politik! ott

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