Empörung am Tegernsee
In Oberbayern wird über einen Ufersteg abgestimmt, den betuchte Anlieger partout nicht wollen
Ein geplanter Steg am Ostufer des bayerischen Tegernsees erhitzt vor Ort die Gemüter. Die Stadtväter preisen das Projekt als Bereicherung für den Tourismus an. Die betroffenen Grundstücksbesitzer und Teile der Bevölkerung sind strikt dagegen.
Tegernsee. Es sind nur 200 Meter, aber die haben es in sich. Es geht um den geplanten Lückenschluss für einen 1,4 Kilometer langen durchgehenden Seeuferweg in Tegernsee, der seit längerem für Streit sorgt. Befürworter und Gegner des Projektes - ein teils auf Stelzen im Wasser stehender, öffentlich zugänglicher Steg - liefern sich einen erbitterten Schlagabtausch. Rausgeschmissenes Geld sagen die einen, Bereicherung für den Tourismus argumentieren die anderen. An diesem Sonntag steht das mindestens 800 000 Euro teure Vorhaben in einem Bürgerentscheid zur Abstimmung.
Der oberbayerische Kurort am sonnigen Ostufer des Tegernsees hat schon bessere Zeiten gesehen. Gästebetten bleiben leer, Behörden wie das Amtsgericht oder die Polizei sind schon vor Jahrzehnten abgewandert, für das zentral gelegene Grundstück der längst abgerissenen Kreisklinik will sich einfach kein Käufer finden. Der Seeuferweg von einem zum anderen Ortsende soll ...
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