Strategien gegen Plagiateure
Rheinland-Pfälzische Unis machen Betrügern das Leben schwer
Mainz/Koblenz (dpa/nd). An der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität wurde im vergangenen Wintersemester sogar das Leitbild überarbeitet. Längst gang und gäbe ist an den Hochschulen der Einsatz von Texterkennungssoftware.
Die bekanntgewordenen Fälle wissenschaftlichen Fehlverhaltens hätten die Hochschule dazu veranlasst, in das Leitbild einen eigenen Abschnitt zum Thema »Akademische Integrität« aufzunehmen, sagte die Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Mainzer Universität, Mechthild Dreyer. Darin heißt es unter anderem, dass die Mitglieder der Hochschule das geistige Eigentum anderer als »schützenswertes Gut« anerkennen. Zudem verpflichtet sich die Uni, dem Verdacht wissenschaftlichen Fehlverhaltens aktiv nachzugehen und erwiesenes Fehlverhalten »angemessen« zu sanktionieren.
In den vergangenen vier Jahren seien drei Verdachtsfälle bei der Kommission für wissenschaftliches Fehlverhalten gelandet, sagte Ombudsmann Jürgen Knop. Die zwei Plagiatsvorwürfe und ein Verdacht von Datenfälschung hätten sich nach einer Prüfung nicht als solche herausgestellt.
In Trier entscheiden die Dozenten und Doktorväter, ob und wann bei Arbeiten eine Software eingesetzt wird, wie Sprecher Kuntz erklärte. Eine Aberkennung von Titeln habe es nicht gegeben. Eine absolute Sicherheit sei aber nie zu erreichen. »Auch eine Software ist nicht zu 100 Prozent zuverlässig«, sagte Uni-Sprecher Peter Kuntz.
Software-Stichproben werden auch an der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern durchgeführt. Wichtig sei aber, sich der Grenzen solcher Programme bewusst zu sein, sagte Thomas Lachmann, Professor für Psychologie an der TU.
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