Hochschulen schützen sich vor Plagiaten

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(dpa). Nach den Plagiatsaffären deutscher Politiker wollen die Berliner Universitäten wissenschaftlichem Betrug vorbeugen. Die Humboldt-Universität (HU) hat demnach im Juni 2012 neue Promotionsleitlinien beschlossen: Doktoranden werden nun mindestens zwei Betreuer zur Seite gestellt. Damit Arbeiten unabhängig bewertet werden, soll mindestens ein externer Gutachter beteiligt sein. Doktoranden und Studenten sollen auf diese Weise gar nicht erst »in die missliche Lage eines Plagiatsvorwurfs geraten«, sagte HU-Sprecherin Constanze Haase. Auch die Charité hat ihre Richtlinien überarbeitet. Bei Arbeiten mit Schwerpunkt Medizin gelte es vor allem, Zahlen auf ihre Echtheit zu prüfen, sagte Jörg-Wilhelm Oestmann, Vorsitzender der Promotionskommission des Uni-Klinikums.

An der Technischen sowie der Freien Universität (FU) gibt es keine neuen Richtlinien. Die (FU) teilte mit, es gebe schon »strengste Standards«. Die Promotionsordnungen verlangten von den Doktoranden, dass sie alle Hilfsmittel angeben, wenn sie ihre Dissertation einreichen. Zusätzlich müssten sie versichern, die Arbeit selbstständig verfasst zu haben. Ob Betreuer auf Prüfprogramme zurückgreifen, werde im Einzelfall entschieden und nicht systematisch erfasst, hieß es bei der FU. Von Seiten der Universität der Künste gab es keine alle Fakultäten übergreifende Stellungnahme.

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