nd-aktuell.de / 09.04.2013 / Politik / Seite 7

Patt in Montenegro - EU soll helfen

Podgorica (dpa/nd). Einen Tag nach der Präsidentenwahl in Montenegro mit zwei Siegern hat es zahlreiche Klagen über Manipulationen der Abstimmung am Sonntag gegeben. Der Verband der Bürgerinitiativen MANS »verfügt über Angaben von zahlreichen Unregelmäßigkeiten«, berichtete diese Organisation am Montag in Podgorica. Regierungskritische Zeitungen verlangten, die EU müsse dem Beitrittskandidaten an der südlichen Adria aus dem Wahlpatt helfen. Der seit 2003 amtierende Staatspräsident Filip Vujanovic, der für die seit über 20 Jahren regierenden Sozialisten (DPS) angetreten war, hatte sich mit 51,3 Prozent aller Stimmen zum Sieger erklärt. Der pensionierte Diplomat Miodrag Lekic, auf den sich die zerstrittene Opposition erstmals als ihren Vertreter geeinigt hatte, beanspruchte mit 50,5 Prozent der Stimmen ebenfalls den Sieg. Die staatliche Wahlkommission schwieg. Sie hat nach dem Wahlgesetz bis diesen Dienstagmorgen Zeit, Auszählungsergebnisse zu veröffentlichten.