Alten Handschriften auf der Spur

Experten der Universität Jena sind an einem einzigartigen Großprojekt beteiligt

In deutschen Bibliotheken lagern Tausende Handschriften aus dem Vorderen Orient und Asien, seit Jahren werden sie systematisch erforscht. Forscher der Universität Jena in Thüringen haben sich im Rahmen des Mammutprojektes KOHD auf arabische Handschriften spezialisiert.

Jena (dpa/nd). Während sich in Europa der Buchdruck längst durchgesetzt hatte, wurden in der arabischen Welt bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele Bücher noch mühsam per Hand vervielfältigt. So finden sich auch in deutschen Bibliotheken umfangreiche Sammlungen orientalischer Handschriften - allein die Berliner Staatsbibliothek beziffert ihren Fundus auf etwa 42 000 Bände. Seit über 50 Jahren arbeiten Fachleute daran, diesen Schatz für die Forschung zu erschließen. Denn die Handschriften tauchten oft in keinem Katalog auf und blieben der Wissenschaft dadurch verborgen. Nun kommt das Mammutprojekt auf die Zielgerade und könnte 2022 enden.

Behutsam wiegt der Islamwissenschaftler Tilman Seidensticker einen dunkelroten Lederschuber in seinen Händen und zieht vorsichtig dessen Inhalt hervor. Das Buch ist eines der Stücke, die jüngst aus der Bayerischen Staatsbibliothek nach Jena geliefert wurden und nun in einem von drei Panzersc...


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