Ein Tag im Tal des Xeputul

Mayagemeinde in Guatemala fürchtet den Bau eines Wasserkraftwerks

  • Andreas Boueke
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die Siedlung Wachalal im guatemaltekischen Hochland liegt in der Nähe eines geplanten Großprojekts. Der italienische Konzern ENEL baut dort ein Wasserkraftwerk. Er verspricht Fortschritt und spendierte zum Einstand neue Wellblechplatten. Die Bewohner fürchten Erdrutsche mit desaströsen Folgen.

Große, gelbe Schaufelbagger graben eine Straße durch die grüne Vegetation und den fruchtbaren Urwaldboden des guatemaltekischen Hochlands. Wo noch vor Kurzem Bäume standen, die nie von Menschenhand berührt worden sind, fallen jetzt heiße Sonnenstrahlen auf schattenlose Abhänge, über die eine staubige Schotterpiste führt.

Der 17-jährige Juan Toma blickt auf eine zerfurchte Landschaft. Parallel zu der Sandpiste verläuft ein breiter Wasserkanal aus Beton. Das moderne Bauwerk schlängelt sich über viele Kilometer bis zu einem Auffangbecken, dessen Wasser schon bald die Turbinen eines Kraftwerks antreiben soll. »Das Projekt hat uns auch Vorteile gebracht«, sagt Juan. »Wir haben jetzt eine Straße, auf der Autos fahren. Früher mussten wir alle großen Lasten selber schleppen. Das war hart. Heute können wir auf einen Pickup warten, unsere Säcke auf die Ladefläche legen, den Fahrer bezahlen und bis zum Markt mitfahren, wo wir unsere Prod...


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