Werbung

Pannenflughafen BER noch teurer

Kosten drohen auf fünf Milliarden Euro zu steigen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd/Agenturen). Die anvisierte schrittweise Eröffnung könnte die Kosten des neuen Hauptstadtflughafens BER weiter in die Höhe treiben. Die Verzögerungen bei der Eröffnung kosten einem Bericht zufolge jeden Monat 35 bis 40 Millionen Euro. Diese Zahl habe Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn bei einem Gespräch im Bundesverkehrsministerium genannt, berichtete das »Handelsblatt« am Montag unter Berufung auf ein Sitzungsprotokoll.

Die Kosten fallen demnach für die Instandhaltung des BER an, für das von Mehdorn initiierte Bauprogramm »Sprint« und für notwendige Modernisierungen am Flughafen Tegel, der länger als geplant offen bleiben muss. Entsprechend könnten die Gesamtkosten deutlich ansteigen. Bislang soll der Airport Berlin-Brandenburg 4,3 Milliarden Euro kosten. Verzögert sich die Eröffnung noch bis Ende kommenden Jahres, würde der BER den neuen Zahlen zufolge über fünf Milliarden Euro kosten. Der Aufsichtsrat des Hauptstadtflughafens will an diesem Mittwoch darüber beraten. Dann würden alle Fragen dazu beantwortet, kündigte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Montag in Cottbus an.

Die brandenburgische Staatskanzlei wies derlei Spekulationen am Montag zurück. Die Staatskanzlei bestritt, dass Kosten in einer solchen Höhe aus dem Beratungsprotokoll hervorgehen. Die Kosten »sind im Übrigen auch nicht in dem zitierten Protokoll aus der Beratung im Bundesverkehrsministerium enthalten«, hieß es in der Erklärung.

Während die Flughafeneigentümer - Berlin, Brandenburg und der Bund - bislang keinen Widerstand erkennen ließen, ist unklar, ob die Airlines mitziehen. Wichtige Flughafenkunden wie Air Berlin, Lufthansa und Easyjet wollten sich nicht äußern oder waren noch nicht für Stellungnahmen zu erreichen. In der Branche hieß es allerdings in den letzten Wochen, dass zusätzliche Kosten auch entstehen, wenn sich eine Airline auf zwei Flughäfen verteilen muss.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal