Mit Plateauschuhen und 3D

Das legendäre schwedische Quartett Abba ist endgültig museumsreif und schließt Wiedervereinigung aus

  • Lennart Simonsson und Thomas Borchert, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Plateauschuhe und andere Erinnerungsstücke samt technischer Zauberei erwecken Abba in einem Museum zu neuem Leben, bringen die Poplegenden aber nicht wieder zum gemeinsamen Singen. »Nein, es wird keine Wiedervereinigung geben«, sagte Ex-Abba Björn Ulvaeus (68) am Montag bei der Präsentation des neuen Abba Museums auf 5000 Quadratmetern im Stockholmer Djurgarden.

Als einziger aus dem legendären schwedischen Quartett hat Ulvaeus aktiv an der Gestaltung des Museums mitgewirkt sowie eine Menge Geld investiert. Es kann kein »Yellow Submarine« vor dem Eingang bieten wie das für die Beatles in Liverpool, das Pate gestanden haben dürfte. Drinnen können Fans von heute an zu den Klängen des Abba-Welthits »Dancing Queen« tanzen. Oder als »fünftes Mitglied« mitsingen - auf einer Bühne umgeben von den Original-Abbas Anni-Frid, Agnetha, Benny und Björn in 3D als lebensgroße Hologrammfiguren.

Bis zur Abba-Auflösung wurden weltweit 180 Millionen Platten verkauft - mit Welthits wie »Waterloo«, »SOS« und »Money, Money, Money«. Das berühmte, aber zeitweilig aus Stockholm verschwundene Polarstudio ist zumindest teilweise wieder da. Ausstellungskuratorin Ingmarie Halling fand das Mixerpult »im Internet« und sagte, dass sie in Deutschland dafür 7000 Euro hinblättern musste. Sogar eine mal von Anni-Frid genutzte Küche ist zu sehen.

Den eigenen Abba-Sound »mixen« können nun auch Besucher. Ulvaeus sagte zum Konzept: »Hier wird mit Wärme und Humor die Geschichte erzählt, wie vier junge Leute zufällig zusammengekommen sind und diese Gruppe gebildet haben.« Ein erheblicher Teil der gezeigten Stücke ist schon weltweit mit einer Wanderausstellung unterwegs gewesen.

Das Interesse der Mitglieder am Museum ist unterschiedlich. Agnetha Fältskog (63) hält sich von der Eröffnung fern. »Sie ist in London zur Promotion ihrer neuen Solo-CD«, wich Museumssprecherin Lotta Balodis aus. Obwohl sie doch gerade erst in einem Interview ihren bis dahin als eisern geltenden Widerstand gegen eine »Reunion« aufgeweicht hatte. Immerhin zu einer Einweihungsparty und der offiziellen Eröffnung wollten Anni-Frid Lyngstad (67) und Benny Andersson (66) erscheinen. Letztere waren ebenso privat ein Paar wie Fältskog und Ulvaeus. Beide Paare trennten sich noch zu den musikalisch aktiven Zeiten, ehe es Ende 1982 den letzten gemeinsamen TV-Auftritt gab. Das knappe Jahrzehnt mit den Abba-Welterfolgen seien »bestimmt die kreativsten Jahre« seines Lebens gewesen, sagte Ulvaeus. Waren es auch die glücklichsten? »Das würde ich nicht sagen.«

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