Rechtsanspruch auf Kitaplatz kein Problem

Bereits jetzt besuchen 80 Prozent alle Zweijährigen in Brandenburg einen Kindergarten

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (dpa). Der bundesweite Rechtsanspruch auf eine Betreuung für alle Kinder ab einem Jahr kann in Brandenburg aus Sicht des Bildungsministeriums problemlos eingelöst werden. Schon jetzt besuchen fast 80 Prozent aller Zweijährigen und 60 Prozent aller Einjährigen eine Kita, sagte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Mittwoch. »Das sind bundesweit Spitzenwerte.«

Der Rechtsanspruch gilt ab August. Landesweit stehen laut Münch rund 1800 Kindertagesstätten und 1270 Tagesmütter zur Verfügung. Münch zufolge gibt es auch genügend Erzieherinnen. Insgesamt lasse sich das Land die Kinderbetreuung gut 200 Millionen Euro kosten.

Seit 2010 seien mehr als 1500 Seiteneinsteiger als zusätzliche Fachkräfte gewonnen worden, berichtete Münch. Dabei handele es sich auch um Männer aus Bau- und Handwerksberufen. Für ihre Qualifizierung in den Kitas werden 1,5 Millionen Euro eingesetzt. Auch die Ausbildungskapazitäten der Fachschulen für Erzieher wurden gesteigert: von 721 Fachschülern im Schuljahr 2002/03 auf 4367 im Schuljahr 2011/12.

Der Anteil der Kinder mit Sprachdefiziten sank Münch zufolge von 19,7 Prozent im Jahr 2010 auf rund 16 Prozent im laufenden Jahr. Damit zeige das Landeskonzept zur Sprachförderung in den Kitas deutliche Erfolge. Gleichzeitig räumte die SPD-Politikerin ein: »Das ist noch nicht zufriedenstellend.«

FDP-Fraktionschef Andreas Büttner kritisierte, dass es bei der Sprachförderung noch erhebliche Mängel gebe. Außerdem verweise die Ministerin nur auf die Zahl der betreuten Kinder, nicht aber auf die Qualität der Betreuung. Beides klaffe weit auseinander. Kitas seien keine »Verwahranstalten«. Ähnlich äußerte sich die Landtagsabgeordnete Marie Luise von Halem (Grüne).

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