Epifani führt Italiens Demokraten

Schwieriges Amt für früheren Gewerkschafter

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: 2 Min.

Guglielmo Epifani ist der neue Vorsitzende der Demokratischen Partei (PD) Italiens. Auf einer Versammlung wurde er am Sonnabend mit fast 86 Prozent der Stimmen gewählt.

Der 63-jährige Epifani soll die zerrüttete PD bis zum kommenden Parteitag im Oktober leiten. Er ist als geschickter Verhandlungsführer und kluger Vermittler bekannt, was auch auf seine langjährige Arbeit im größten italienischen Gewerkschaftsbund CGIL zurückzuführen ist. Er leitete die Organisation von 2002 bis 2010 und wurde dieses Jahr für die Demokraten ins Parlament gewählt.

Die Aufgabe, die auf ihn wartet, ist alles andere als einfach. Vor allem nach den jüngsten Wahlen hat sich die Partei in zahlreiche kleinere und größere Strömungen gespalten, die sich unter anderem durch ihre Auffassung zur großen Koalition mit Silvio Berlusconis Partei Volk der Freiheit (PdL) unterscheiden. Vor allem der sogenannte linke Flügel hält eine Koalition mit der PdL für untragbar und möchte im Parlament eher auf eine Zusammenarbeit mit Beppe Grillos Bewegung 5 Sterne setzen. Bei der Abstimmung über den Staatspräsidenten im Parlament war es aber der »rechte« Flügel, der die Wahl Romano Prodis torpedierte. Danach hatte der bisherige Parteichef Pierluigi Bersani seinen Rücktritt eingereicht.

Guglielmo Epifani kommt ursprünglich aus der Sozialistischen Partei. Nach seiner Wahl erklärte er, dass er versuchen werde, die Demokraten wieder zu einen. Den Schwerpunkt seiner Arbeit wolle er aber auch auf die Themen Arbeit, neue Arbeitsplätze und Arbeitnehmerschutz legen.

Foto: AFP/Vincenzo Pinto

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