Rumor ante portas

Sarah Liebigt zum Vorgehen der Piraten gegen mögliche Gerüchte

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Pressekonferenz am vergangenen Freitag wurde kurzfristig anberaumt. Nicht mal zwei Stunden vor Beginn verschickten die Berliner Piraten ihre Eileinladung, um über »aktuelle Entwicklungen in der Piratenfraktion Berlin« zu informieren. Derart eilige Termine weisen normalerweise auch auf spannende Meldungen hin. Rücktritte? Austritte? Umtritte?

Doch nichts dergleichen. Fraktionschef Christopher Lauer ging es darum, einem Gerücht beizukommen, das es noch nicht mal in größere Umlaufbahnen geschafft hatte. Mögen es angesichts mieser Umfragewerte und dem generell schlechtem Erscheinungsbild der Piraten gespannte Nerven gewesen sein oder wirklich die Befürchtung, der Vorwurf angeblicher Vetternwirtschaft könnte ihn gefährden: Lauer fand die üblichen deutlichen Worte. Gemäß seiner bereits im Berliner Wahlkampf 2011 präsentierten Attitüde (Plakate mit seinem Konterfei zierte damals der Spruch »Wieso häng ich hier eigentlich, ihr geht ja eh' nicht wählen.«) schimpfte er am Freitag: »Ich frag’ mich gerade, für wen ich den Scheiß hier mache.«

Für seine Parteikollegen sollte Lauer diesen Scheiß eigentlich nicht machen. Mit ihnen ja, aber Zielgruppe für mehr Demokratie, mehr Bürgerrechte und mehr Kiez (Beispiele frei nach dem Wahlprogramm) sollten doch eigentlich andere sein. Besagtes »Gerücht« wurde angeblich von Fraktionskollegen in die Welt gesetzt. Bleibt also abzuwarten, was es heute Abend Neues aus der Anstalt gibt.

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