Mustergültige Aufklärung über alte Knochen

Alte Knochen - ist das nur etwas für knochentrockene Wissenschaftler, für tiefschürfende Ausgräber? Welch ein Irrtum! Die Archäologie hat immer wieder demonstriert, dass noch so alte Knochen sprechen können, ja dass sie Neues sagen. Die Gletschermumie Ötzi, deren Erforschung viele Tagungsprogramme, opulente Bücher und ein eigenes Museum füllt, ist dafür nur ein Exempel. Zudem geht es nicht bloß um Knochen, sondern ebenso um Haut und Haare, Waffen und Schuhe, Kleider und Knöpfe - und um scheinbar unscheinbare Zähne, vor allem um Zahnbeläge.

Wie gut, dass unsere Ahnen nicht viel von Zahnpflege wussten, von Interdentalbürstchen und Zahnseide. So ist bis heute Zahnstein nachweisbar, der Körner, Muskelfleisch, Pollen, Bakterien und DNA enthält. »Das ist wie eine Zeitkapsel«, so die amerikanische Genforscherin und Anthropologin Christina Warinner, die in Zürich lehrt. Daraus lasse sich bis heute viel zur Genetik und Evolution, zu ko...