Viele Kinder, viele Anträge

Treptow-Köpenick: Umbau der Kita-Gutscheinstelle soll bessere Arbeitsteilung ermöglichen

  • Wolfgang Weiß
  • Lesedauer: 2 Min.

Eine Situation wie im Herbst vergangenen Jahres soll es künftig nicht mehr geben, versprach Treptow-Köpenicks Jugendstadtrat Gernot Klemm (LINKE) in einem Pressegespräch. Damals musste die zentrale Kita-Gutscheinstelle des Stadtbezirkes zwei Mal für zwei Wochen schließen. Die Ursachen waren Personalmangel und Überlastung der Mitarbeiter, die den vielen Anträgen einfach nicht mehr nachkamen. Die Antragsteller wiederum mussten oft stundenlang warten, bis sie vorgelassen wurden. Die Bearbeitungsdauer der Anträge (von 800 im Jahr 2011 bis rund 1000 jetzt) stieg von zwei bis drei Wochen auf drei Monate.

Diesen unhaltbaren Zustand, so Klemm, den der Senat mit seinen Stellenabbauforderungen dem Bezirk eingebrockt habe, versuche man durch eine rigorose Umstrukturierung zu verändern. »Anstelle der bisherigen Konzentration auf regionale Schwerpunkte werden die Kollegen künftig für Buchstaben zuständig sein. So lassen sich Ausfälle auch besser koordinieren«, gab sich der Jugendstadtrat zuversichtlich. Mit weniger Personal wolle man die Wartezeiten verringern und die Kundenorientierung verbessern.

Die wichtigste Veränderung bestehe in der Einführung eines Front-Office, einer Art Empfangs- und Info-Tresen, wo vier Mitarbeiter Anträge entgegen nehmen, die dann in einem sogenannten Back-Office bearbeitet werden. Termine für Beratungen und die Abgabe von Anträgen könnten telefonisch, per Internet oder vor Ort gebucht werden, so, wie man es aus den Bürgerämtern kennt. Außerdem werde eine Telefonsprechstunde eingerichtet. Ziel sei es, dass kein Bürger länger als 20 Minuten im Amt verbringen müsse. Bis zum Herbst dieses Jahres, wo die neue Struktur greifen solle, seien allerdings noch einige technischen Probleme zu lösen.

Treptow-Köpenick gehört zu den Bezirken mit der höchsten Kitaplatz-Dichte. Von den Drei- bis Sechsjährigen seien 98 Prozent mit einem Kitaplatz versorgt, betonte der Jugendstadtrat. Bei den Ein- bis Dreijährigen betrage der Anteil 60 Prozent. Bis Ende März dieses Jahres gab es im Stadtbezirk 9775 Kitaplätze, Von dem Ziel von 10 000 Plätzen 2013 sei man nicht mehr allzu weit entfernt. Problematisch sei nur noch die Situation in den Ortsteilen Oberschöneweide und Müggelheim, wo besonders viele Familien mit Kindern hingezogen sind.

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