Drohnen-Desaster zeichnete sich ab

Bundeswehrprüfer schlugen schon 2009 Alarm wegen »EuroHawk«

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (Agenturen/nd). Im Zulassungsverfahren für die Drohne »EuroHawk« haben Bundeswehrprüfer offenbar bereits vor vier Jahren Alarm geschlagen. Das berichtet »Der Spiegel« unter Berufung auf interne Dokumente der für die Prototypenprüfung zuständigen Abteilung beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, die dem Magazin nach eigenen Angaben zugänglich sind.

Demnach flogen erstmals im Sommer 2009 Fachleute der Koblenzer Behörde nach Kalifornien, um den Bau der Drohne zu begutachten. Diese Prüfer waren möglicherweise aber gar nicht befugt, die Flugtauglichkeit der neuen Drohne zu bescheinigen. Aus der Gruppe sei ein alarmierender Bericht nach Deutschland geschickt worden, heißt es. Bei der Ankunft sei das Fluggerät bereits vollständig fertiggestellt gewesen, weshalb herstellungsbegleitende Prüfungen unmöglich gewesen seien. Ferner habe das Unternehmen Northrop Grumman den Beamten auch keine anerkannten Bauunterlagen zur Verfügung gestellt. Beim Test des Kraftstoffsystems sei ihnen der Zutritt von der US-Luftwaffe verweigert worden.

Kritik am Krisenmanagement des Verteidigungsministeriums übt die SPD. Wenn de Maizière bereits 2011 die Fakten über die Probleme bei der Beschaffung der Drohne auf den Tisch gelegt hätte, »wäre das Projekt im Haushaltsausschuss nicht bewilligt worden«, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold der »Passauer Neuen Presse«.

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