Mit Hund und guter Laune auf Tour und im Ziel

nd-Team feierte zehnjähriges Jubiläum, und Ehrenkapitän Hans Grodotzki lud zu Plauder- und Autogrammstunden

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Zum zehnten Mal stand das nd-Rennsteiglaufteam wie eine Eins. Alle absolvierten ihre gewählte Strecke - von der 17-Kilometer-Wandertour bis zum Supermarathon - und kamen dann erst einmal zum »Familientreffen« an den nd-Stand. Hier wurden sie bereits vom diesjährigen Ehren-Mannschaftskapitän Hans Grodotzki erwartet. 1960 hatte er bei Olympia in Rom auf der Aschenbahn Silber über 5000 und 10 000 Meter gewonnen. Dass laufen geistig und körperlich fit hält, dafür könnte der heute 77-Jährige locker als Werbeträger durchgehen.

Wie auch viele Mitglieder der nd-Rennsteiglauf-Familie. Renate Kersten (o.l.) beispielsweise, die in diesem Jahr das 16. Mal auf der Wanderstrecke dabei war und eines der Gründungsmitglieder des nd-Teams ist. Seit sieben Jahren wird die 73-Jährige von Dackel Franzi begleitet. Die frühere Berliner Ökonomin gehört zu Hause einer Wandergruppe an. »Für mich und Franzi ist der Rennsteiglauf alljährlich der Start für eine erlebnisreiche Wanderwoche durch den Thüringer Wald«, erzählt sie.

Als Renate Kersten und Franzi längst am nd-Team-Treffpunkt »Hallo« gesagt hatten, war Heinz-Peter Schwertges (o.m.) aus Ubstadt-Weiher noch irgendwo zwischen dem Start in Eisenach und dem Ziel in Schmiedefeld auf der Strecke. Der 53-Jährige lief zum vierten Mal die »Königsdisziplin«, den Supermarathon über 72,7 Kilometer. Nach insgesamt sieben Stunden, 26 Minuten und 44 Sekunden lief er über die Ziellinie, froh und außerordentlich zufrieden mit sich. Denn: »2013 scheint mein Jahr zu sein. Ich gewann schon mehrere Läufe, beim Marathon in Leipzig erreichte ich persönliche Bestzeit, und auch der Rennsteiglauf schien mir diesmal Flügel verliehen zu haben. Ich war fast eine halbe Stunde schneller als noch vor einem Jahr.« Wenn 2013 sein Jahr ist, dann bringt es ihm vielleicht auch politisch Glück: Denn für den Gärtner und Hobbywinzer war das Superergebnis auf dem Rennsteig gewissermaßen nur ein sportlicher Meilenstein. Jetzt geht's für ihn auf den Bundestagswahlkampfmarathon, DIE LINKE hat Schwertges für den Wahlkreis Karlsruhe-Land nominiert.

Ute Hustig (o.r.), die zum 14. Mal am Rennsteiglauf teilnahm, probierte sich schon auf allen Strecken aus - wenn man so will, hat sie sich in den Jahren hochgearbeitet. Sie begann mit Wandern, lief dem Halbmarathon, den Marathon und zweimal sogar schon den Supermarathon, in diesem Jahr wieder den Marathon. Trainiert wird an jedem Wochenende zusammen mit ihrem Mann Michael, der am Rennsteig ein »Abo« auf den Halbmarathon hat. Dabei verbindet die LINKEN-Bürgermeisterin der Gemeinde Nuthetal das Angenehme mit dem Nützlichen und schaut in ihrer Gemeinde gleich mal nach dem Rechten. Dass Sport bei vielen in Nuthetal großgeschrieben wird, ist maßgeblich wohl auch der flinken Bürgermeisterin zu verdanken.

Wie in jedem Jahr war am nd-Stand ein reges Kommen und Gehen: Hier traf man sich - in diesem Jahr gehörten 72 zum Team - zum obligatorischen Gruppenfoto, sah gute Bekannte wieder, lernte neue Leute kennen, und viele verabredeten sich gleich für nächstes Jahr am gleichen Ort.

Doch längst nicht mehr nur für Mannschaftsmitglieder ist der Stand von »neues deutschland« auf der Festwiese im Schmiedefelder Zielgelände ein Anlaufpunkt. Immer auch ist es »Laufpublikum«, das hier interessiert stehen bleibt. Am Samstag kamen viele, um mit Hans Grodotzki in alten Erinnerungen an die Erfolge von DDR-Sportlern zu »kramen« und sich von der Sportlegende ein Autogramm zu holen. Dabei zeigte sich der Ehrenkapitän, der am Morgen in Oberhof den Startschuss zum 41. GutsMuths-Rennsteiglauf gegeben hatte, als ein ebenso charmanter wie witziger Erzähler, der mit seinen Geschichten aus 40 Jahren DDR-Sport Bücher füllen könnte.

Ein Renner war in diesem Jahr die druckfrische Zeitung vom Samstag, aber auch die vom Freitag mit der nd-Mannschaftsliste. Schon gegen Mittag war kein einziges Exemplar mehr zu bekommen.

Dass das nd-Rennsteiglauf-Team in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiern konnte, ist vor allem Ex-Sportchef Michael Müller zu verdanken. Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass aus einem »lockeren Treffpunkt« eine Sportsfamilie wurde. Sein erster Start war übrigens 1977. Anfangs mit Unterbrechungen, später alljährlich ist er dabei - nahm Supermarathon, Marathon und nimmt seit einigen Jahren den Halbmarathon unter die Füße. Der 67-Jährige gehört zu jenen 600 aktiven Rennsteigläufern, die 25 und mehr Teilnahmen aufzuweisen haben. Am Samstag durfte er sich dafür ins Ehrenbuch der 30-Jährigen eintragen.

Ab Dienstag finden Sie unter www.nd-aktuell.de Fotos mit Impressionen vom 41. GutsMuths-Rennsteiglauf.

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