Zweifelhafter Rettungsplan

Kritik von Ökonomen und Ökologen an Plänen für Kanal vom Roten Meer zum Toten Meer

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt ständig; die Anrainerstaaten diskutieren deshalb schon lange über eine Pipeline, die Wasser aus dem Roten Meer nachfüllen soll. Wirtschaftsexperten und Naturschützer laufen Sturm.

Der Plan klingt einfach: Vom Roten Meer soll über ein 225 Kilometer langes Netz aus Rohren und Kanälen Wasser ins Tote Meer gepumpt werden. Genau genommen soll die extrem salzige Brühe, die übrig bleibt, wenn man aus dem Meerwasser durch Entsalzung Trinkwasser gewonnen hat, in den See fließen. Außerdem, so meint die Weltbank, würde sich das starke Gefälle zum rund 420 Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Toten Meer für die Stromgewinnung anbieten - eine »Situation, von der alle Beteiligten profitieren«.

In einer Machbarkeitsstudie der Weltbank heißt es: Aus finanzieller und technischer Sicht sei das Projekt umsetzbar. Für umgerechnet 7,7 Milliarden Euro würden vor allem die unter chronischer Wasserknappheit leidenden Anrainerstaaten Jordanien und Palästina an bis zu 850 Millionen Kubikmeter Trinkwasser im Jahr kommen. Zudem würde ein Ansteigen des Wasserspiegels des mittlerweile in drei Teile zerfallenen Toten Meeres den To...


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