Ein Begnadeter

Zum Tod von Willi Sitte

  • Peter H. Feist
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Spät erst erfuhr der Maler Willi Sitte auch im Deutschland nach 1990 die verdiente Anerkennung - zumindest teilweise. An seinem 85. Geburtstag ehrten Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der damalige Ministerpräsident des Landes Sachsen Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), den Jubilar bei der Eröffnung einer Galerie, die ständig wechselnde Einblicke in Sittes Lebenswerk vermittelt. 2003 hatten der Maler und seine Familie dafür die Sitte-Stiftung für realistische Kunst ins Leben gerufen. 2001 war noch in Nürnberg eine Ausstellung aus politischen Gründen abgesagt worden. Jahrelang weigerte sich Sitte nach 1990, im Osten Deutschlands auszustellen, während seine Kunst in Westdeutschland auf Interesse stieß. In der FAZ nannte Eduard Beaucamp ihn 2000 den »internationalsten deutschen Künstler«.

Willi Sitte, Jahrgang 1921, der wesentlich zum Charakter der bildenden Kunst in der DDR beigetragen hat, war jemand, der polarisierte. Sein...


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