Pakistan: Neun Tote bei Drohnenangriff

Wieder ISAF-Soldaten nach »Insider«-Attacke in Afghanistan getötet

  • Lesedauer: 2 Min.

Islamabad/Kabul (dpa/nd). Bei einem mutmaßlichen US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans sind mindestens neun Menschen getötet worden. Sechs Raketen seien in der Nacht zum Sonnabend von dem unbemannten Fluggerät auf das Anwesen eines Talibanführers in Nord-Waziristan, einem Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan, abgefeuert worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die Regierung in Islamabad verurteilte den Angriff scharf und bestellte den US-Gesandten ein. Es war der erste Drohnenangriff seit der Amtseinführung von Premierminister Nawaz Sharif am vergangenen Mittwoch. In seiner ersten Rede hatte der Regierungschef ein Ende des »Kapitels der Drohnenangriffe« angemahnt. Der neue Angriff stelle eine »Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Pakistans« dar, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Islamabad.

Bei zwei Angriffen auf Angehörige der internationalen Afghanistan-Schutztruppe ISAF sind am Sonnabend mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Wie die NATO-geführte Truppe mitteilte, handelte es sich in einem Fall um einen sogenannten Insider-Angriff. Dabei habe im Osten des Landes ein Mann in afghanischer Uniform zwei US-Soldaten und einen zivilen US-Mitarbeiter getötet. In der westlichen Provinz Farah kam ein italienischer Offizier bei einem Anschlag ums Leben.

Bei einem Besuch im Feldlager der Bundeswehr in Masar-i-Scharif gedachte Außenminister Guido Westerwelle am Sonntag der in Afghanistan getöteten deutschen Soldaten. Bei Treffen in Kabul und Islamabad hatte er am Wochenende über die Lage in der Krisenregion beraten. In Afghanistans Hauptstadt zeigte sich Westerwelle besorgt über die Lage, kritisierte die Korruption und mahnte demokratische Reformen an. Im Nachbarland Pakistan würdigte er den demokratischen Machtwechsel und bot eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit an.

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