nd-aktuell.de / 14.06.2013 / Brandenburg / Seite 12

Prozess um das falsche Schwerin

Cottbus (dpa). Behörden sollen mehrfach Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin mit der kleinen Ortschaft Schwerin in Brandenburg verwechselt haben. Nun beginnt ein Prozess um statistische Daten. Es werde erstmals über den Vorwurf der Gemeinde im Kreis Dahme-Spreewald verhandelt, dass die Einwohnerzahl, die beim Amt für Statistik Berlin-Brandenburg registriert ist, für das Jahr 2007 falsch gewesen sei, sagte gestern ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Cottbus. Der Klage zufolge sollen Wegzüge aus der Metropole Schwerin irrtümlich per Mausklick von der Einwohnerzahl im märkischen Schwerin abgezogen worden sein.

Die Gemeinde Schwerin beruft sich auf ihr eigenes Einwohnermelderegister und will mit der Klage gegen die Statistikbehörde erreichen, dass die amtliche Zahl rückwirkend korrigiert wird: von 602 auf 780 Einwohner. Damit hätte der Ort Anspruch auf mehr Geld vom Land Brandenburg.

»Das ist ein kurioser Fall, auch weil die Dimensionen so eklatant auseinandergehen: Die Landeshauptstadt auf der einen Seite und eine kleine Gemeinde am Teupitzer See auf der anderen Seite«, sagte Gerichtssprecher Gregor Nocon. Voraussichtlich sei am Tag der Verhandlung, dem 27. Juni, schon mit einem Urteil zu rechnen. Im August vergangenen Jahres war der Versuch einer Einigung zwischen Statistikamt und Gemeinde gescheitert, ein erster Verhandlungstermin im November musste verschoben werden.