Masernwelle hält an

(dpa/nd). Die Masernwelle in Berlin bricht noch nicht ab. »Wir haben mit mittlerweile 292 gemeldeten Masern-Erkrankungen seit Jahresbeginn so viele Fälle wie noch nie seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes 2001«, so die Sprecherin der Gesundheitssenatsverwaltung, Regina Kneiding. Die meisten Erkrankungen seien Mitte Mai gemeldet worden. Derzeit flache die Kurve leicht ab. »Das heißt aber noch nicht, dass die Welle vorbei ist«, sagte Kneiding. Nach wie vor gebe es Masernfälle über alle Bezirke verteilt.

»Diese diffuse Verteilung ist ebenso wie der höhere Altersschnitt der Erkrankten das Ungewöhnliche an dieser Welle«, sagte Kneiding. Während ansonsten zumeist Kinder erkranken, sind dieses Mal etwa die Hälfte der rund 300 Masern-Infizierten älter als 16 Jahre, 69 davon sogar älter als 30 Jahre. Ein Drittel der Infizierten musste im Krankenhaus behandelt werden, von den über 30-Jährigen waren es fast die Hälfte. Auch der Berliner Impfbeirat hat das aktuelle Maserngeschehen jüngst besprochen. Amts- und Betriebsärzte sollen noch einmal aufrufen, sich gegebenenfalls impfen zu lassen.