JFK und »facism«

Die Deutschland-Reisen von John F. Kennedy

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bekannt ist Kennedys Besuch in Westberlin 1963: »Isch bin ein Bärlinär«. Kaum jedoch, dass er zuvor bereits drei Mal Deutschland besuchte: 1937, 1939, 1945. Die erstmals auf Deutsch publizierten Reisetagebücher und Briefe irritieren. So erfährt man aus den Notizen »My Trip Abroad« vom 20-jährigen Harvard-Studenten: »Die Deutschen sind wirklich zu gut - deshalb rottet man sich gegen sie zusammen ...«

Der junge Kennedy hat viel Spaß im »Dritten Reich«, ob in München, Nürnberg oder Berlin. Er besucht nicht nur Kirchen und Museen, sondern vor allem Nachtbars und Partys und vermeldet stolz Affären. Vom bedrückenden, grausigen Alltag, von den Tausenden Eingekerkerten und Hunderttausenden Entrechteten bekommt er nichts mit. Faschismus schreibt der Student der Politologie konsequent falsch: »facism« statt »fascism«. Herausgeber Oliver Lubrich konzediert, dass auch andere US-Reisende ambivalente Eindrücke aus dem Deutschland zwischen d...


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