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Rotes Kreuz weiß nichts von C-Waffen

Frage wird im Syrienkrieg »übermäßig politisiert«

  • Lesedauer: 2 Min.

Moskau (nd). Dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) liegen keine Informationen über die Anwendung von chemischen Waffen in Syrien vor. Das erklärte der Leiter der Nahost-Abteilung des IKRK, Robert Mardini, am Montag in Moskau, wie die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti meldete.

Mardini nimmt an der internationalen Konferenz »Konflikttypologie: ›Neue Kriege‹ und die Situation im Nahen Osten« teil, die in der russischen Hauptstadt stattfindet. »In Syrien hat das IKRK bisher keine Informationen erhalten bzw. gesammelt, die die Anwendung von chemischen Waffen bestätigen würden. Wenn wir solche Informationen bekommen sollten, werden wir dies mit den entsprechenden Seiten erörtern. Es gibt aber noch keine Angaben darüber«, betonte Mardini.

Dem Rotkreuzvertreter zufolge ist die Frage der Anwendung von C-Waffen »übermäßig politisiert« gewesen. Auch die Ankündigung der USA, Waffen an die Opposition in Syrien zu liefern, »könnte sich auf das politische Gleichgewicht in diesem Konflikt auswirken«.

Die USA haben angekündigt, die syrischen Rebellen mit Waffen versorgen zu wollen. Zur Begründung dieser Pläne verwies Washington auf angeblich vorliegende Informationen über die Anwendung von chemischen Waffen durch die syrischen Regierungstruppen gegen die Opposition. Die syrischen Behörden wiesen diese Behauptung als Lüge zurück.

Seit dem Beginn des Konfliktes im März 2011 in Syrien sind nach UN-Angaben mehr als 90 000 Menschen getötet worden. Das IKRK spricht von rund 100 000.

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