Merkel ist gefordert

Ohne Kritik keine wirkliche Partnerschaft

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wird Kanzlerin Merkel substanzielle Änderungen in der Politik des wichtigsten deutschen Verbündeten anstoßen - und selbst danach handeln? Wenig deutet darauf hin.

Trotz des Hypes, der die Obama-Visite wie alle US-amerikanischen Staatsbesuche umgibt, weiß die deutsche Seite, dass dieser Präsident nicht kommt, um sich in den Schatten seiner Vorgänger John F. Kennedy oder Ronald Reagan zu stellen. Barack Obama kommt - wie so mancher Präsident, dessen zweite Amtszeit von unerfüllten Versprechen, Skandalen und erschütterter Glaubwürdigkeit geprägt ist -, weil er sich von fernsehträchtigen Bildern aus der Ferne zu Hause Entlastung verspricht. Und weil er hinter gefälligen Worten à la »partnership in leadership« vor allem mehr deutschen Anteil an den Lasten erwartet, die die USA wegen ihres Riesenrüstungshaushalts allein zu tragen immer weniger in der Lage sind. Gerade dieser Erwartung der USA muss Berlin widerstehen und jenen Mut beweisen, der so selten praktiziert wird: Mut vor dem Freund.

Die deutsche Seite sollte einer Partnerschaft widerstehen, solange Amerika damit einen höheren deutsche...


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