nd-aktuell.de / 27.06.2013 / Kultur / Seite 17

Gauck gegauckt

Leseprobe

Dass Gauck-Publikationen Bestseller geworden sind, zeigt das große Interesse an der Vita dieses weitgehend unbekannten Wesens, besonders in westlichen Gefilden. Die Bestseller zeichnen jedoch ein völlig einseitiges Bild... Wir wollen und werden keine neue Biografie dagegen setzen, sondern vorrangig schwarze Stellen im politischen und persönlichen Leben des Gepriesenen ein wenig aufhellen. Wir werden auch offenkundige Verdrehungen und Unterlassungen in den bestellten Biografien aufdecken und auf Grund unserer Erkenntnisse und Recherchen richtig stellen...

Wir weisen nach, dass Gauck entgegen mehrerer eidesstattlicher Versicherungen - die wir beifügen - seit 1986 auf eigenem Wunsch Kontakt zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gesucht, gefunden und persönliche Vorteile erreicht hat. Das Landgericht Rostock hat in einem rechtskräftigen Urteil vom 22.9.2000 zugelassen, »Gauck im Sinne des Stasi-Unterlagengesetztes als Begünstigten zu bezeichnen«. Das Verwerfliche ist nicht nur, dass er sein Verhalten leugnet und umdeutet, sondern dass er als Leiter der »Stasi-Behörde« Menschen, die nichts anderes und weniger getan haben, erbarmungslos gejagt hat. Wir dokumentieren einige dieser Fälle, wo ehrenwerte Menschen dadurch zum Selbstmord getrieben wurden. Wir enthüllen die Widersprüchlichkeit seiner Aussagen, weitere Unwahrheiten, Halbwahrheiten, Verdrehungen und Unterschlagungen aus seinem Leben und entlarven seine Hetze als Prediger, Vortragsreisender und Präsident...

Da ist z. B. die Sache mit seinem Vater. Immer wieder wird von ihm behauptet, sein Vater sei wegen eines belanglosen Briefes eines DDR-Flüchtlings von den Kommunisten in die Sowjetunion verschleppt worden. Wir dokumentieren aus der Arbeit eines österreichischen Historikers, der in sowjetischen Archiven recherchierte ... Ja, seine Eltern waren zeitig der NSDAP beigetreten. Dafür kann Joachim Gauck natürlich nichts. Aber Gauck setzt sich mit dieser Vergangenheit nicht auseinander. Äußerungen von Gauck stellen DDR und NS-Verbrechen auf eine Stufe.

Aus Klaus Blessing und Manfred Manteuffel »Joachim Gauck - Der richtige Mann?« (Edition Berolina, 192 S., br., 9,99 €; zu bestellen über buecherservice@nd-online.de[1] oder Tel.: 030/29 78 17 77).

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