Zu wenig Geld für mehr Generationen

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.

In Brandenburg gibt es derzeit 23 vom Bund geförderte Mehrgenerationenhäuser. Damit hat sich ihre Zahl wieder etwas verringert, denn vor drei Jahren sprach das Sozialministerium noch von 28 derartigen Häusern. Ob und wie viele das kommende Jahr überstehen werden, ist offen.

Wie die Landtagsabgeordneten Monika Schulz-Höpfner und Roswitha Schier (beide CDU) erklärten, wird die Arbeit dieser Häuser »überwiegend sehr geschätzt«. Die Häuser trugen dazu bei, dass es ein besseres Miteinander der Generationen gebe. Daher handle es sich um eine »wichtige gemeinwohlorientierte Leistung«.

Nach Angaben von Sozialminister Günter Baaske (SPD) ist es derzeit noch nicht möglich, den Erfolg der Häuser zu bewerten. 2007 startete ein Bundesprogramm, das bis 2014 fortgesetzt werden soll. Danach laufen die Bundeszuschüsse aus. Auf die Frage, ob sich die Landesregierung nach dem Vorbild anderer Bundesländer an der Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser beteiligen werde, bedauerte der Sozialminister, außerhalb bestehender Förderprogramme sei dies »aus haushalterischen Gründen nicht möglich«.

Im Durchschnitt wohnen 116 Personen in einem märkischen Mehrgenerationenhaus. Wenn man sämtliche Angebote der Integration und Bildung einbezieht, zählt jedes Haus 259 Nutzer. Beispiele für Mehrgenerationenhäuser sind »Die Stube« in Brandenburg/Havel, geführt vom Arbeitslosenverband, die Begegnungsstätte »Fontanetreff« in Königs Wusterhausen, geführt vom Diakoniewerk Simeon, die »Krümelkiste« in Neuruppin, geführt vom Demokratischen Frauenbund, und das »Lindenzentrum« in Prenzlau, geführt von der Volkssolidarität. Daneben existieren solche Häuser auch in Bestensee, Cottbus, Rückersdorf, Falkensee, Nauen, Strausberg, Zehdenick, Großräschen, Lauchhammer, Fürstenwalde, Potsdam, Perleberg, Wittenberge, Guben, Luckenwalde und Schwedt.

Baaske findet es begrüßenswert, dass Mehrgenerationenhäuser das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach fördern. Doch könne das Land den Kommunen die Kosten nicht abnehmen. Das Bundesfamilienministerium hatte nach der Startphase keine neuen Häuser mehr bewilligt.

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