nd-aktuell.de / 08.07.2013 / Kultur / Seite 15

Not im Film

Preis I: Heli

Der mexikanische Drama »Heli« über den Kampf einer Familie gegen Drogenkartelle ist auf dem Filmfest München zum besten internationalen Film gekürt worden. »Heli« zeige auf kraftvolle Weise die Notlage eines ganzen Landes, das sich zwischen den Frontlinien eines verheerenden Drogenkrieges mit unzähligen Toten befinde, begründete die Jury. Das Werk von Regisseur Amat Escalante überwältige mit einer gleichsam erschreckenden wie diskreten Darstellung. Der mit 50 000 Euro dotierte Arri/Osram-Award wurde dem bereits in Cannes prämierten Streifen am Samstagabend zum Abschluss des Filmfestes zuerkannt - allerdings in Abwesenheit der Filmemacher.

Der Bayern 3 Publikumspreis ging an »Freedom Bus« von Fatima Geza Abdollahyan über die schwierige Suche Ägyptens nach Demokratie. Außerdem erhielt die Dokumentation den One Future Preis der Interfilm Akademie, dem Netzwerk der kirchlichen Filmarbeit. Im Mittelpunkt der ZDF-Produktion steht eine Gruppe junger Aktivisten, die vor den Wahlen 2011 mit einem Bus durch Ägypten touren, um den Menschen die Demokratie näherzubringen. »Freedom Bus« soll in den kommenden Wochen ins Kino kommen.

Auf dem Filmfest München waren in den vergangenen acht Tagen rund 170 Filme aus aller Welt zu sehen. dpa