Altersarmut bedroht Migranten

Ältere Ausländer dreimal gefährdeter als Deutsche

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Berlin (AFP/nd). Über 40 Prozent der in Deutschland lebenden ausländischen Senioren sind einer wissenschaftlichen Studie zufolge von Altersarmut bedroht. Die Mittellosigkeit im Alter ist unter älteren Ausländern mehr als dreimal so hoch wie unter den Deutschen, wie aus der am Montag von der DGB-nahen Hans-Böckler-Stiftung vorgelegten Studie hervorgeht. Grundsicherung im Alter müssten ausländische Senioren wegen sehr niedriger Renten sogar etwa sechs Mal so häufig in Anspruch nehmen wie die Deutschen in dieser Altersgruppe.

Als armutsgefährdet gilt, wer als Alleinstehender weniger als 848 Euro monatlich zur Verfügung hat. Dies entspricht 60 Prozent des mittleren Einkommens. 2011 waren der Studie zufolge in Deutschland 41,5 Prozent der Ausländer über 65 Jahren von Altersarmut bedroht, 12,7 Prozent bezogen Grundsicherung. Zur Begründung wird auf die geringeren Einkommen der oft als Gastarbeiter nach Deutschland gekommenen Ausländer verwiesen. Unter den Senioren mit deutscher Staatsangehörigkeit waren nur 2,1 Prozent auf die Grundsicherung angewiesen.

Nach Angaben der Studie verschärft sich zudem die Lage der älteren Migranten. Erhielten männliche migrantische Bestandsrentner monatlich im Durchschnitt 811 Euro aus der Rentenkasse, so bekamen Neurentner nur 623 Euro. Bei den Frauen mit Migrationshintergrund waren die Renten noch weitaus niedriger - auch bei ihnen mit sinkender Tendenz.

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