nd-aktuell.de / 10.07.2013 / Kultur / Seite 13

Erzähltakt wunderbar

Afrikanische Literatur

Der diesjährige Caine-Preis für afrikanische Literatur geht an den nigerianisch-stämmigen Autor Tope Folarin. Der in den USA lebende Schriftsteller erhält die Auszeichnung für seine Kurzgeschichte »Miracle« (Wunder), wie die Jury am Montagabend in Oxford bekanntgab. Der Caine-Preis ist mit 10 000 Pfund (11 600 Euro) dotiert und gilt als wichtigste Würdigung der Literatur Afrikas.

Folarins Kurzgeschichte ist in einer evangelikalen nigerianischen Kirche in Texas angesiedelt und dreht sich um die Reaktionen der Gemeinde auf mutmaßlich heilende Kräfte eines blinden Pastors. »Miracle« verfüge über einen wunderbaren Erzähltakt und sei ausgezeichnet beobachtet, lobte Jury-Vorsitzender Gus Casely-Hayford.

Folarin wuchs in Utah und Texas auf und lebt in Washington, seine Eltern stammen beide aus Nigeria. Der von vielen Sponsoren unterstützte Caine-Preis ist nach dem britischen Geschäftsmann Michael Caine (1927-1999) benannt und wird seit dem Jahr 2000 jährlich für eine Kurzgeschichte vergeben, die aus der Feder eines Autors aus Afrika oder mit afrikanischen Wurzeln stammt. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den Nigerianer Rotimi Babatunde. epd