Nichts wie weg

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(dpa). Auch im digitalen Zeitalter werben Reiseländer, Fluggesellschaften und Tourismusanbieter noch mit großformatigen Plakaten für sich. Die Ausstellung »Rund um die Welt« im Deutschen Historischen Museum Berlin (bis 1. September) zeigt, dass die Plakatwerbung in früheren Zeiten eine ganz eigene Kunstgattung war. Erstmals stellt das Museum in einer großen Schau Tourismusplakate mit dem Schwerpunkt auf den 1920er und 1930er sowie den 1950er und 1960er Jahren aus.

Ob Dampfschiffe, Flugzeuge, Bauwerke, Strandleben oder Sehenswürdigkeiten - knallige, fröhliche Farben bestimmen die Optik der 260 ausgestellten Bilder. Klare Linien und einfache, manchmal augenzwinkernde, komische Botschaften beherrschen die Plakate und erinnern an Bilderbuch-Illustrationen oder sogar Comics. Fotografien verarbeiteten die Plakatkünstler nur in Ausnahmefällen. Grafiker wie Ottomar Anton, Jupp Wiertz, Ludwig Hohlwein, Donald Brun und Herbert Leupin setzten die Wunsch-Wirklichkeit mit Zeichenstift und Tuschkasten in Szene - naturalistisch, im Stil des Art déco oder der Neuen Sachlichkeit.

Kuriose Kitsch-Souvenirs und alte Reiseführer ergänzen die Plakatschau. Kofferaufkleber von Hotels und Fotos von Bord deutscher Kreuzfahrtschiffe und von Fluggesellschaften sind ebenso zu sehen wie ein riesiger, in den 30er Jahren gebräuchlicher Schrankkoffer. Ein Berliner notierte sehnsüchtig im Gästebuch: »Nichts wie weg«.

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