Menetekel Bürgerkrieg auch in Irak

UN-Menschenrechtsmission kommt zu wenig überraschenden Erkenntnissen

Irak steht vor einem Bürgerkrieg. Das ist die Quintessenz des Berichts einer UN-Arbeitsgruppe, der am Mittwochabend im Hauptquartier der Vereinten Nationen veröffentlicht wurde.

»Irak steht am Scheideweg«, erklärte der Leiter der UN-Menschenrechtsmission in Bagdad, Francesco Motta, gegenüber AFP. Das Land befinde sich nach seiner Einschätzung »noch nicht im Bürgerkrieg«, die Gewaltstatistiken seien aber besorgniserregend.

Das ist schon erstaunlich, was der ehrenwerte italienische Diplomat da bekannt gab, erstaunlich weltfremd. Bedurfte es wirklich des Berichts der Mission, um festzustellen, was eigentlich seit Beginn der Invasion der USA und ihrer »Koalition der Willigen« im März 2003 blutiger Alltag ist: dass Jahr für Jahr Abertausende Menschen durch Bombenanschläge sterben; dass das Land unregierbar geworden ist infolge des anhaltenden gnadenlosen Machtkampfes zwischen den an religiösen Gruppen orientierten Parteien; dass die abziehende Besatzungsmacht USA auch politisch ein Trümmerfeld hinterlassen hat, dessen fatale Nachwirkungen noch auf Jahrzehnte hinaus zu spüren sein werden?

Das alles is...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.