nd-aktuell.de / 13.07.2013 / Wissen / Seite 28

Buschleute lesen Eiszeit-Spuren

Mettmann (dpa/nd). Namibische Buschleute sollen auf einer ungewöhnlichen Expedition die Fußspuren der Eiszeit-Jäger in den Höhlen der Pyrenäen analysieren. Ziel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekts ist, Details aus dem Alltag der Urmenschen vor rund 17 000 Jahren zu erfahren. Drei San-Jäger aus der Kalahari brechen mit zwei deutschen Wissenschaftlern nach Frankreich auf. Die San, die auch Buschleute genannt werden, gelten als die besten Spurenleser der Welt. Die Forscher erhoffen sich von den Erkenntnissen der San Informationen etwa zum Gesundheitszustand, zur Körperhaltung und Gangart der Eiszeitmenschen. Dies berichteten die leitenden Wissenschaftler Tilman Lenssen-Erz von der Forschungsstelle Afrika der Universität Köln und Andreas Pastoors vom Neanderthal Museum in Mettmann. In zehn der rund 350 Pyrenäen-Höhlen mit Wandmalereien wurden laut Pastoors Fußabdrücke der Steinzeitmenschen gefunden, die die San jetzt untersuchen sollen.