Bremser der Energiewende

Aert van Riel über die Drohungen der großen Stromkonzerne

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit dem Bau von Wind- und Solaranlagen werden Kohle- und Gaskraftwerke zunehmend unrentabel. Die großen Stromkonzerne haben das allerdings lange nicht wahrhaben wollen und in den letzten Jahren mit der Planung und dem Bau neuer Kohlekraftwerke weiter auf umweltschädliche Stromerzeugung gesetzt. Nun drohen die Betreiber abrupt mit der Stilllegung dutzender Kraftwerke. Sollten sie damit Ernst machen, sind Stromengpässe durchaus möglich. Dass es tatsächlich dazu kommt, ist allerdings unwahrscheinlich. Im Notfall hat die Regierung die Möglichkeit, Anlagen per Gesetz am Netz zu halten. Wahrscheinlicher ist, dass die großen Energieunternehmen Druck ausüben wollen, um Entschädigungen zu erhalten, dass sie Kraftwerkskapazitäten bereitstellen für den Fall, dass die Sonnen- und Windkraft nicht ausreichen sollte, um die Nachfrage zu decken. Für die Verbraucher könnte das zu noch höheren Kosten führen.

Um dieses Szenario zu verhindern, muss die neue Bundesregierung einen klaren Plan für die soziale Gestaltung und die schnelle Umsetzung der Energiewende verfolgen. Der Betrieb von Kohlekraftwerken wäre dann nicht mehr notwendig. Mit der derzeitigen schwarz-gelben Bundesregierung ist eine solche Politik aber nicht möglich. Im letzten Jahr gab es hierzulande einen Anstieg von 3,4 Prozent bei der Steinkohleverstromung und von 5,1 Prozent bei der Braunkohle. Einst selbst gesteckte Klimaschutzziele sind Union und FDP offenbar längst nicht mehr wichtig.

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