Plaudern mit der Bundeswehr

Ob im Chat oder per Post - Rekrutenwerbung ist ein harter Job

Offiziell ist das Verteidigungsministerium zufrieden mit dem Interesse junger Menschen am freiwilligen Wehrdienst. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hatte nach dem Aussetzen der Wehrpflicht im Juli 2011 als jährliches Ziel 5000 bis 12 500 Freiwillige ausgegeben.

Früher war alles einfacher. Brauchte man Kanonenfutter für den Krieg, so schickten Majestät einfach seine Webel aus. Die fuhren über Land, luden junge Kerle in die Schenken ein, um sie dann sturzbetrunken auf den Karren zu werfen. Am nächsten Morgen trug dann ihre Beute bereits des Kaisers bunten Rock.

Vorbei. Heute muss man mehr investieren als ein paar Becher Wein. Und ohne Chat geht gar nichts mehr. Ist der anonym, so muss ein jeder, der sich darin tummelt, mit der Lüge leben können. Die fängt bereits bei der Aufmachung von Bundeswehr-Karriere an. Gezeigt wird eine junge nette Feldwebelin - Chatpartner ist ein Beamter des Karrierecenter München.

Doch nicht alles, was er tippt, ist fern der Realität. So versucht er gar nicht erst, die Grundausbildung schön zu reden, schließlich müsse man auf die »spätere Tätigkeit als Soldat und die Auslandseinsätze vorbereiten«. Auslandseinsätze? Das Stichwort gibt Anlass zum weiteren...


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