Keiner kann aus seiner Haut

Judith Kuckart: »Wünsche«

Bisweilen fühlt man sich erinnert an die Literatur der 70er und 80er Jahre, da der enge Rayon von Heimat und Provinz neu vermessen wurde in Erzählungen und Romanen von Ludwig Fels, Silvio Blatter, Gernot Wolfgruber, Franz Innerhofer oder - komisch zumeist - Gerold Späth. Aber wo dort noch skeptisch der traditionelle Heimat-Topos durchlöchert und auf ideologiekritische Weise in eine entsprechende Denk(schräg)lage überführt wurde, herrscht in Judith Kuckarts neuem Roman tiefe Ernüchterung vor. Es ist, wie es ist, die eine Heimat so gut wie die andere Provinz, und jeder steckt tief in seiner Haut, aus der er nicht hinauskann.

Das Leben in einer Kleinstadt im bergischen Land; es könnte sich um Haan oder auch Schwelm, Kuckarts Heimatstadt, handeln, wo jeder jeden zu kennen glaubt. Zwei Paare stehen im Mittelpunkt: das Ehepaar Vera und Franz-Josef Kreitel, genannt Karatsch, sowie die Geschwister Friedrich und Meret, Erben des alten ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.