Am Mittwoch hat die Linkspartei ihre Wahlkampagne vorgestellt, und dazu gehört natürlich auch ein Wahlwerbespot. Reduzierte Ästhetik, Menschen, die sich aus ihrer Alltagsperspektive für eine gerechtere Gesellschaft aussprechen - und denen die herrschenden Verhältnisse einen Strich durch die Rechnung machen. Auch die Versprechungen anderer Parteien würden daran nichts ändern, lautet eine weitere Botschaft. Weshalb man die Linkspartei wählen soll, die nämlich mache Druck für soziale Politik - und das »nicht nur im Wahlkampf«.
Und wie sahen die Spots vor früheren Bundestagswahlen aus? 1990 bekannte man sich zu „Lehren aus der SED-Herrschaft“ und zeigte vier Jahre später „den anderen“ den Stinkefinger. Ende der neunziger Jahre sollten Kino-Ästhetik und „Das ist immer noch mein Land“-Gesänge dem Hype um die sozialdemokratische Neue Mitte etwas entgegenstellen. 2005 dann setzte sich eine Linke auf Fusionskurs in Szene und bot nahezu alles als Darsteller auf, was Rang und Namen in WASG und PDS hatte. Und bei den Wahlen 2009 hieß es: „Wir wollen Deutschland und Europa und ein bisschen sogar die Welt verändern.“
Der hier noch einmal dokumentierte kurze Lehrgang der Geschichte der Werbespots[1] von PDS bis Linkspartei zu den Bundestagswahlen erschien zuerst vor einigen Jahren im Blog »Lafontaines Linke«.