Allianz ist systemrelevant und muss vorsorgen
G20-Staaten legen Regeln für Versicherer an
Basel (dpa/nd). Der deutsche Allianz-Konzern und acht weitere weltweit bedeutende Versicherungsunternehmen müssen künftig höhere Kapitalreserven zur Abwehr von Finanzkrisen vorhalten. Sie werden in einer ersten Liste systemrelevanter Versicherer aufgeführt, deren Zusammenbruch nach Einschätzung von Experten das weltweite Finanzsystem gefährden würde.
Die Liste, die noch erweitert werden soll, wurde im Auftrag der G20-Staaten vom Finanzstabilitätsrat (FSB) in Basel erstellt und in der Nacht zum Freitag veröffentlicht. Über die Einbeziehung global agierender Versicherer in die Finanzmarktregulierung berieten auch die G20-Finanzminister in Moskau.
Neben der Allianz - dem größten Versicherungskonzern Europas - nennt der FSB die us-amerikanischen Versicherer American International Group (AIG), MetLife und Prudential Financial sowie die Konzerne Aviva und Prudential (Großbritannien), Axa (Frankreich), Generali (Italien) und die chinesische Gruppe Ping An Insurance.
Exakte Vorgaben für strengere Eigenkapitalregeln und weitere Maßnahmen zur Krisenvorbeugung müssen noch erarbeitet werden. Vorschläge dazu sollen dem G20-Gipfel im kommenden Jahr von der Internationalen Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden (IAIS) vorgelegt werden.
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