Subventionen für Lohndrücker

Bund und Länder bezuschussen Firmen, auch wenn diese wie der Online-Schuhhändler Zalando Niedriglöhne zahlen

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die öffentliche Hand fördert mittelständische Firmen, ohne dabei auf deren Tariftreue zu achten. Einer der größten Profiteure ist der Online-Schuhhändler Zalando. Das Unternehmen steht seit längerem wegen seiner Lohndrückerei in der Kritik.

Wer im Osten investiert, kann sich darauf verlassen, dass Subventionen gezahlt werden. Dafür gibt es die verschiedene Fördertöpfe. Einer von ihnen firmiert unter der Bezeichnung »Gemeinschaftsaufgabe: Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur«. Bei der Bewilligung der Gelder spielt offenbar keine Rolle, ob es in der geförderten Firma Tarifvereinbarungen gibt oder nicht. Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, wollte von der Bundesregierung wissen, »in welchem Umfang« hier Gelder an Unternehmen des Einzelhandels geflossen sind. Denn insbesondere im Handel nimmt die Tarifflucht immer größere Dimensionen an. Und der Bund fördert diesen Trend auch noch.

So zahlte er zwischen 2003 und 2012 rund 32,5 Millionen Euro an »Investitionskostenzuschüssen« an große Einzelhändler, die meisten von ihnen mit Standort im Osten. Da die Länder die Gelder aber zu gleichen Anteilen kofinanzierten, müsse man die...


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