nd-aktuell.de / 30.07.2013 / Politik / Seite 20

Aufräumen nach Unwettern

Stürme und Hagelschlag richteten in ganz Deutschland Schäden in Millionenhöhe an

Abgedeckte Dächer, demolierte Autos, kaputte Fensterscheiben - die Hagelunwetter vom Wochenende haben millionenschwere Schäden angerichtet. Am Montag hieß es vielerorts Aufräumen. Die Gluthitze legt eine Pause ein.

Tennisballgroße Hagelkörner mitten in der Gluthitze - besonders hart hat es den Südwesten getroffen. Nach ersten Einschätzungen der SV Sparkassenversicherung entstand ein Schaden von rund 100 Millionen Euro. Der Versicherer geht nach Angaben vom Montag u. a. von Schäden an 25 000 Gebäuden aus. In Reutlingen südlich von Stuttgart waren am Montag noch viele Gehwege mit Ästen und Dachziegeln übersät. In 48 Stunden fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb 30 bis 72 Liter Regen pro Quadratmeter - in Schwäbisch Gmünd sogar fast 43 Liter in nur einer Stunde.

Ähnlich die Situation in Bayern: Feuerwehrleute rückten in der Nacht zu Montag immer wieder aus. Sintflutartige Regenfälle ließen nach Polizeiangaben in tieferen Ortslagen Keller volllaufen. Es gab auch Verletzte wegen umgestürzter Bäume. Der vermutlich durch einen Blitzschlag ausgebrochene Waldbrand am oberbayerischen Thumsee bei Bad Reichenhall war am Montagmorgen unter Kontrolle - es hatte seit Samstagabend gebrannt. Viele Glutnester mussten allerdings noch gelöscht werden.

Bereits am Samstagabend hatte es auch die Region Hannover in Niedersachsen erwischt. Auch dort prasselten Hagelkörner vom Himmel und richteten größere Schäden an. Besonders betroffen war die Stadt Sehnde.

Andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Sachsen-Anhalt blieben verschont. In Rheinland-Pfalz gab es in der Region Trier allerdings Straßensperrungen wegen umgestürzter Bäume.

Die Aussichten: Laut DWD regnet es zu Wochenbeginn immer mal wieder, am Dienstag und Mittwoch bleiben die Temperaturen selbst im Südwesten unter der 30-Grad-Marke. Die Hitze kommt allerdings wohl bald zurück. Ab Donnerstag könne die 35-Grad-Marke überschritten werden. Erneut gelangt Saharaluft nach Deutschland, die auf dem Weg über das Mittelmeer Feuchtigkeit aufnimmt und die Gewittergefahr steigen lässt. Diese Bedingungen hatten am Wochenende für die Unwetter gesorgt. dpa