Mugabe setzt auf die Toten

Zehntausende Verstorbene im Wählerregister sind die Trumpfkarte des Langzeitpräsidenten

Bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen in Simbabwe am Mittwoch kommt es zum vierten Duell zwischen Machthaber Robert Mugabe von der ZANU-PF und Herausforderer Morgan Tsvangirai von der MDC.

»Gebt eure Stimmen in Frieden ab, wir wollen Frieden!« Nicht alle Simbabwer nehmen dem 89-jährigen Robert Mugabe diese Botschaft ab, die er am Sonntag auf einer Kundgebung vor 40 000 Anhängern im Stadion von Harare verkündete. »Es wird frei und gerecht zugehen«, versprach Mugabe, der in dem südafrikanischen Staat seit dessen Unabhängigkeitserklärung 1980 ununterbrochen an der Macht ist. »Wir zwingen niemanden, für die eine oder andere Richtung zu stimmen.«

Unter Mugabe, dem ehemaligen Hoffnungsträger, entwickelte sich das Land zu einer autoritären Kleptokratie. Eine 1997 eingeführte Rente für ehemalige Befreiungskämpfer brachte den Staatshaushalt endgültig in eine nicht korrigierbare Schieflage. Die sich verschlechternde ökonomische Situation führte 1999 zur Gründung der ersten ernstzunehmenden Oppositionspartei, der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC). Eine sogenannte Landreform, eine chaotische Umverteilung des durch di...


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