Vom Überschreiten uferloser Flüsse

Was die diesjährige »Ostrale« in Dresden bringt

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Die Elbe bei Dresden ist mit ihren schwungvollen Windungen ein gar anmutiger Wasserlauf. Leider überschreitet sie immer öfter ihre Begrenzung. Befestigen der Ufer und Schaffen von Freiräumen zum Abfluss wird zur Bürgerpflicht. Da ist die Frage, ob nicht der zeitgenössische Kunstprozess ebenfalls feste Grenzwerte und darüber hinaus freien Auslauf für üppig sprudelnde Kreativität braucht? Man sollte meinen, große Kunstprojekte stellen sich dieser Problematik. Wer so etwas wie die Dresdner »Ostrale« zu enormen Eintrittspreisen kuratieren darf, sollte die Grenzen zwischen Beliebigkeit und guter Qualität wahrnehmen und darüber hinaus ein spannend anregendes Miteinander der ausgewählten Kunst herstellen. So etwas steht und fällt mit der Komposition aller einzelnen Elemente zu einem sinnvollen Ganzen. Doch das Motto dieser »Ostrale 013« bleibt mit »we cross the rubicon« allzu hochtrabend und anmaßend. Als der große Cäsar einst nahe Florenz...


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