»Holt die Mädchen aus dem Wald!«

In Ilmenau und Umland hat Goethe viele Spuren hinterlassen - so manche Geschichte wird erzählt

  • Steffi Schweizer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Innerhalb von 55 Jahren besuchte Goethe das thüringische Ilmenau 28 Mal. Unter anderem sollte er dort den Bergbau wieder ankurbeln. Was Goethe sonst noch in dieser Gegend trieb, erzählen sich die Thüringer bis heute.

Ilmenau. Als Johann Wolfgang Goethe 1776 das erste Mal im Auftrag des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach nach Ilmenau kam, fand er ein schlecht verwaltetes Amt und korrupte Beamte vor. Der Bergbau lag danieder, die Bevölkerung litt Hunger. Innerhalb von 55 Jahren besuchte der Dichter und Regierungsbeamte die Stadt 28 Mal. Er brachte die Reform des Finanzwesens auf den Weg und stürzte sich mit großem Eifer in Bergbau und Geologie. In einem Brief schrieb er von den »armen Maulwurfen«, denen man »Beschäfftigung und Brod« geben müsse.

»Das zeigt soziale Verantwortung«, erklärt Sigrid Hartig vom GoetheStadtMuseum in Ilmenau. Zu dieser Zeit lag Goethes literarischer Durchbruch mit »Die Leiden des jungen Werther« ein Jahr zurück und er folgte dem Ruf von Carl August an den Hof in Weimar. Zwischen dem jungen Herzog und dem nur acht Jahre älteren Dichter entwickelten sich Vertrauen und Freundschaft. Goethe widmete dem Regenten ein Ged...


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