Politisch und kompetent

Bernd Kammer will keinen Manager als BER-Chefaufseher

  • Lesedauer: 2 Min.

Aufatmen in Berlin und Brandenburg: Peter Ramsauer will nicht Vorsitzender des BER-Aufsichtsrats werden. Denn bisher ist der Bundesverkehrsminister nicht gerade durch die jetzt von allen Seiten geforderte Fachkompetenz in Sachen Flughafen aufgefallen, sondern vor allem durch Schuldzuweisungen an die beiden anderen Mitgesellschafter. Dass der Bund und sein CSU-Minister genauso mitverantwortlich sind an der Misere, wurde vernachlässigt.

Damit stehen einschließlich des designierten Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) immerhin schon zwei Leute fest, die nicht Chefkontrolleur des Pannenairports werden wollen. Zwei andere Politiker, die schon längere Zeit im Aufsichtsrat sitzen und denen durchaus Kompetenz bescheinigt wird - die Brandenburger LINKE-Minister Helmuth Markov (Finanzen) und Ralf Christoffers (Wirtschaft) - haben das falsche Parteibuch. Ein weiterer Kandidat, der einstige Chef des Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender, hat schon schlechte Erfahrungen mit Berlin gemacht.

Bevor über Namen spekuliert wird, muss die Frage geklärt werden: Politiker oder externer Fachmann. Politiker haben sich in der Tat als Chefaufpasser nicht mit Ruhm bekleckert, aber die Fachleute in der Geschäftsführung erst recht nicht. Das beweist gerade wieder Hartmut Mehdorn, der auch nichts zum Fliegen bringt. Heute ist noch nicht einmal der Termin klar, an dem der Termin der Eröffnung verkündet wird.

Der Flughafenbau, das wichtigste Bauprojekt der Region, war von Beginn an eine politische Aufgabe. Wer das Geld gibt, muss auch Einfluss ausüben können. Und sich dafür natürlich den nötigen Sachverstand an die Seite holen. Politik und Kompetenz sollten sich nicht ausschließen. Für einen weiteren Neuanfang ist es zudem schlicht zu spät. Nach der Auswechslung der Geschäftsführung gab es genug Stillstand.

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