Sommer der Ruhe vor dem Sturm
Gastkolumne von Murat Çakır
Es war wohl eine trügerische Hoffnung, dass die Ferienzeit und der Fastenmonat die Proteste in der Türkei abebben lassen würden. Die AKP-Regierung konnte zwar mit massiver Polizeigewalt die Plätze räumen, doch der Protest hat sich nur verlagert: auf allabendliche Foren, öffentliches Fastenbrechen mit Tausenden Teilnehmenden und auf Sommerjugendcamps, die in Ferienorten wie Pilze sprießen.
Trotz der Diffamierungskampagnen und Verhaftungswellen hält der Druck der Straße unvermindert an. Bei jedem öffentlichen Auftritt beschwert sich Erdogan über die »terrorisierenden Plünderer«. »Umsturzversuche« seien dies, gesteuert vom Ausland und der »Zinslobby«. Mit antisemitischen Parolen ruft er seine Anhänger zur Denunziation auf und motiviert mit Prämienzahlungen seine Polizei zum härteren durchgreifen.
Er hat Angst und diese ist begründetDer »Juni-Aufstand« hat die hässliche Fratze der Erdogan-Regierung aufgedeckt. Westliche...
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