Kambodscha braucht Brückenbauer

Streit um Ergebnisse der Parlamentswahl spitzt sich zu

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Erst Mitte August sollen die amtlichen Ergebnisse der Parlamentswahlen in Kambodscha bekannt gegeben werden. Doch der Streit um Sieger und Verlierer war schon wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale am 28. Juli ausgebrochen.

In der Gerüchteküche brodelte es: Ministerpräsident Hun Sen, der starke Mann der Kambodschanischen Volkspartei, sei seines Postens enthoben worden und habe bereits das Land verlassen. Hieß es in der vergangenen Woche. Tatsächlich hatte Hun Sen, Regierungschef seit 28 Jahren, ganz gegen seine Gewohnheit nach den Wahlen zwei Tage lang geschwiegen. Indessen tobte schon der Streit ums Wahlergebnis.

Kaum dreieinhalb Stunden nach Schließung der Wahllokale hatte die oppositionelle Kambodschanische Partei der Nationalen Rettung in einer E-Mail den »historischen Tag« gepriesen und ihren Sieg verkündet. Das war voreilig, denn das später verlautbarte vorläufige Ergebnis sah die regierende Volkspartei vorn, wenn auch mit empfindlichen Verlusten. Von 123 Mandaten in der Nationalversammlung sollte die Volkspartei nicht mehr 90, sondern nur noch 68 erobert haben. Der Rettungspartei dagegen, die erst im vergangenen Jahr durch eine Parteienhoc...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.