Spione? Wie aufmerksam!

Hilfe! Wir werden abgehört, die NSA liest unsere E-Mails. Man guckt in Büros ebenso ungeniert wie in Schlafzimmer. Wobei das Ergebnis zum Verwechseln ähnlich ausfallen kann. So oder so. Aber muss man wirklich alles nur von der miesepetrigen Seite sehen? Betrachten wir›s mal positiv: Erstens war dies seit Gründung beider Deutschlands nie anderes. Stets hat der Feind oder der Freund - auch mal über Kreuz - bei uns reingeschaut. Zweitens zeigt dass doch nur: Deutschland hat noch immer was zu bieten. Das können wahrlich nicht alle Staaten von sich sagen. Kurzum, man sollte schon ein wenig dankbar sein. Zumal die aktuelle Spionage der Verbündeten ja nicht dazu dient, uns mit Drohnen zu überfallen. Damit das so bleibt, haben sich bislang alle Kanzleramtschefs samt ihren nachgeordneten Diensten ganz doll angestrengt. Sie stehen den Freunden in USA seit Jahrzehnten so engagiert zur Seite, dass die den BND und andere dienstbare Behörden längst vom Helfer zum Beihelfer befördert haben. Befördert wurden vermutlich auch andere - vom Leben zum Tod. Im Anti-Terror-Krieg fallen eben nicht nur Späne. Doch das geschah vorurteilslos, bevor ein Richter etwas sprach. Das ist auch gut so, denn Rechtsstaat-Deutschland beteiligt sich nicht an Hinrichtungen.

Nur eines sollten sich deutsche Regierungen abschminken. Wenn sie erwischt werden, versuchen sie medial ahnungslos zu erscheinen oder in eine Opferrolle zu schlüpfen. Das ist nicht nur undankbar, das ist hochgradig ekelhaft.