nd-aktuell.de / 16.08.2013 / Politik

Bombenanschlag in Beirut

Bei einem Anschlag in der libanesischen Hauptstadt sollen mindestens 18 Menschen getötet worden sein

Beirut (dpa/nd) - Bei einem Bombenanschlag in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am Donnerstag nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministers Ali Hassan Chalil 18 Menschen getötet und 291 verletzt worden. Das berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA am frühen Freitagmorgen. Rund 100 Autos und mehrere Gebäude wurden beschädigt. Augenzeugen sahen Flammen und eine große schwarze Rauchwolke, die über dem Viertel aufstieg.

Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats verurteilten den Anschlag laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen. Die Mitglieder betonten erneut, dass Terrorismus in allen Formen eine der größten Bedrohungen für den internationalen Frieden und die Sicherheit sei.

Innenminister Marwan Charbel sprach von einer Autobombe. Aus Militärkreisen hieß es, das Fahrzeug seit mit mindestens 60 Kilogramm Sprengstoff beladen gewesen. Das Viertel im Süden von Beirut wird von der Schiiten-Bewegung Hisbollah und ihrer Miliz kontrolliert. Die Hisbollah sperrte die Straßen rund um den Ort der Explosion ab. Aus Kreisen der Gruppe verlautete, es könnte sich auch um einen Selbstmordattentäter gehandelt haben, da Körperteile nahe des Wagens gefunden worden seien. Umliegende Krankenhäuser riefen zu Blutspenden auf.

Viele Libanesen lehnen die Beteiligung der Hisbollah am Bürgerkrieg in Syrien ab. Die Hisbollah kämpft auf der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.

Zu dem Anschlag bekannte sich eine Gruppe mit dem Namen »Brigade von Aischa«. Aischa ist der Name einer der Frauen des Propheten Mohammed. Der Anschlag sei die zweite Botschaft an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, sagte ein Maskierter in einem Youtube-Video. Neben ihm standen zwei Bewaffnete. Der Sprecher kündigte weitere Anschläge an und rief die Libanesen auf, sich von Hisbollah-Hochburgen fernzuhalten. Nasrallah wurde als israelischer und iranischer Agent bezeichnet.

Am 9. Juli war ein in einem Auto versteckter Sprengsatz im Beiruter Stadtteil Bir al-Abed detoniert. 53 Menschen wurden verletzt.