Stolz auf die Sorben

Politiker Hoffmann sieht die Kultur der Minderheit als Bereicherung für die Lausitz

Neun Landtagsabgeordnete von SPD, LINKE, CDU und FDP brachten ein Gesetzes über die Rechte der Sorben in den Landtag ein. Der fraktionslose Abgeordnete Gerd-Rüdiger Hoffmann (LINKE) schlägt Verbesserungen am Entwurf vor. Hoffmann, geboren 1952, wuchs in Senftenberg auf und studierte Philosophie. Die Fragen stellte Andreas Fritsche.

nd: Die Gegend, die als sorbisches Siedlungsgebiet in der Niederlausitz gewertet wird, soll ausgedehnt werden ...
Hoffmann: Es geht ja gar nicht zuerst um eine Ausdehnung, sondern um eindeutige Kriterien nach europäischen politischen und halbwegs internationalen wissenschaftlichen Standards, wann eine Kommune zum sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet gehört. Und danach gehören Senftenberg (Zły Komorow) oder Calau (Kalawa) dazu. Das gilt es lediglich festzustellen.

Senftenbergs Bürgermeister behauptet, es gebe in der Stadt nur einen einzigen Sorben. Stimmt das?
Die Macht der größeren Zahl soll hier zuschlagen. Nach europäischem Minderheitenrecht geht das aber gar nicht. Der Bürgermeister kennt ja nicht einmal den Senftenberger »serbske blido«, der auch den niedersorbischen Sprachunterricht organisiert. Der »serbske blido« ist eine kommunale Diskussionsrunde, wörtlich übersetzt »sorbischer Tisch«, der bei uns zweisprach...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.