Südafrikas Heiler unter Beobachtung

Skandale bringen traditionelle Medizin in Verruf

  • Markus Schönherr, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der 30. August ist der Welttag der Traditionellen Afrikanischen Medizin. Doch Südafrikas Medizinmänner fielen zuletzt einzig durch Betrugs- und Vergewaltigungsskandale auf. Die Regierung will Scharlatanen jetzt entgegenwirken, indem sie traditionelle Heiler binnen drei Jahren ins staatliche Gesundheitssystem zu integrieren versucht.

Ewiges Glück, Reichtum und die große Liebe. All das versprach ein Medizinmann einem Paar in der südafrikanischen Provinz Nordkap, ehe er mit knapp einer Million Rand (etwa 72 000 Euro) untertauchte. Traditionelle Heiler, sogenannte Sangomas, machten zuletzt vor allem durch Skandale von sich reden. Dennoch scheint ihr Einfluss am Kap ungebrochen.

»Der Heiler versprach, ihr Geld zu verdoppeln und ihnen bessere Jobs zu verschaffen«, berichtet Polizeisprecherin Priscilla Naidu. Die Sicherheitskräfte ermitteln derzeit landesweit gegen Sangomas, die ihren Einfluss für kriminelle Aktivitäten nutzen. Die Bevölkerung riefen sie auf, alle Heiler zu melden, die auf einen betrügerischen Nebenverdienst abzielen.

Für Lebensglück tauschte ein Mann bei einem Sangoma kürzlich seinen Wagen ein, andere gaben ihre Kühe und erst am Dienstag nahm die Polizei zwei traditionelle Heiler fest, die Geld fälschten. Bei Betrug bleibt es aber oft nic...


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