Das Gespenst der Bedeutungslosigkeit

Texte wider die Gewalt und das »So-tun-als-ob«: »Alles - worum es geht« von Janne Teller

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Man liest viel darüber, was nicht sein darf, und kaum etwas, warum es ist. Denn wenn die Frage nach dem Warum beantwortet würde, ja, allein schon, wenn man sich öffnete, um nach Antworten zu suchen, begäbe man sich, scheint es, in Gefahr. Als ob man schwächer würde, wenn man verstünde, was unbedingt abzuwehren ist - mit Trillerpfeifen oder Handschellen. Wenn Kinder bedroht sind, fiele ein Volksentscheid womöglich gar für die Todesstrafe aus. Was politisch und moralisch abscheulich ist, wir haben unsere Prioritätenlisten. Und da soll es keine Widerrede geben. An solchen Maßgaben hält sich der Mensch ja fest.

»... sondern erlöse uns von dem Bösen« - so heißt es im »Vaterunser«, dem Grundgebet des Christentums. Unsere Vorfahren, noch selbstverständlich an die Religion gebunden, zweifelten nicht: Das Böse ist überall, eine ernst zu nehmende Kraft, nie ganz auszumerzen, und sie riefen Gott um Hilfe gegen den Teufel an. Aber Regeln ...


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